CDU-Landtagskandidat Andreas Sturm vor Ort am Herrenteich / Renaturierung nur denkbar unter Beteiligung des Landes

Bei strahlend blauem Himmel und mit Schnee bedeckt verströmt die alte Ziegelei am Herrenteich ein fast schon romantisches Bild einer Industriebrache. Doch die politische Wirklichkeit sieht leider anders aus: Vor gut 15 Jahren hatte eine insolvente Entsorgungsfirma mehr als 20.000 Tonnen asbesthaltiges Material gelagert. Mithilfe der Landesregierung gelang es 2008, die Abfälle zu entsorgen. Doch die Stadt Hockenheim bleibt seitdem auf ihren Kosten sitzen. „Wir wollten die Asbestverbrennungsanlage nicht; das wurde ohne unsere Zustimmung beschlossen. Wir haben uns dennoch in die Verantwortung nehmen lassen und sitzen – sozusagen als Dank – auf einem millionenschweren Verlust“, fasste CDU-Fraktionssprecher Markus Fuchs seine Sicht der Dinge zusammen.
Zusammen mit dem CDU-Vorsitzenden Patrick Stypa hatte er den Landtagskandidaten Andreas Sturm eingeladen, um ihm das Hockenheimer „Sorgenkind“ vorstellen. Damals habe der Gemeinderat einer gemeinsamen Lösung mit dem Land zugestimmt, in der Erwartung, zur Refinanzierung der 1,9 Millionen Euro teuren Beteiligung der Stadt das Grundstück anschließend wieder als Gewerbegrundstück verkaufen zu können.
Allerdings wurde der bebaubare Bereich durch die zuständigen Behörden immer weiter reduziert, sodass sich das Grundstück bisher als unverkäuflich erwiesen habe. „Als CDU könnten wir uns den Forderungen der Naturschutzverbände durchaus anschließen, die Ruinen abzutragen und das Gelände zu renaturieren“, so Fuchs.
Doch solle die Stadt Hockenheim alleine dafür aufkommen? Dieser Frage stellten sich die CDU-Verantwortlichen schon seit Jahren. Schließlich dürften allein die Abrisskosten die Millionengrenze deutlich übersteigen, so dass sich der Gesamtverlust – inklusive Grundstückskosten – auf geschätzte drei bis fünf Millionen Euro belaufen werde. Und selbst nach Nutzung aller Fördermöglichkeiten wird der städtische Verlust äußerst hoch sein. „Für das Grün-geführte Landesumweltministerium ist der Herrenteich eigentlich eine Chance, zu zeigen, wie viel Umweltschutz und die Unterstützung einer Kommune wirklich wert sind“, so Patrick Stypa.
Nach wie vor erwartet man eine aktive Unterstützung des Landes Baden-Württemberg, die allerdings in den letzten fünf Jahren komplett ausgeblieben sei. „Insofern machen wir hier dieselben Erfahrungen wie Ketsch mit dem Entenpfuhl: die Prioritäten für den Umweltschutz der Grün-geführten Landesregierung liegen woanders“, so Markus Fuchs, der auch keine zählbare Unterstützung der aktuell gewählten Wahlkreisvertreter feststellte.
Geduldig hörte sich Andreas Sturm die Sorgen der beiden Lokalpolitiker an: „Als Neulußheimer kenne ich natürlich den Herrenteich. Oft genug bin ich hier mit dem Fahrrad entlang des Hochwasserdamms gefahren“. Insofern konnte auch er sich dem Wunsch nach einer Renaturierung anschließen.
Dennoch beweise dies einmal mehr, dass beim Umweltschutz oftmals mit zweierlei Maß gemessen werde. Denn während in Schwetzingen Landwirten Ackerfläche weggenommen und in Landschaftsschutzgebiet umgewandelt werden soll, könnte das Land hier – unter Zustimmung aller Betroffenen – mithelfen, das Gelände am Herrenteich zu renaturieren. Eigentlich eine klassische win-win Situation für alle. Dazu Sturm abschließend: „Es wäre gut, wenn wir auch beim Umweltschutz das große Ganze sehen würden.“

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