Sowohl die Zuversicht, dass die derzeitigen Beschränkungen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus Wirkung zeigen, aber auch die Sorge um ältere, alleinstehende Menschen prägten den Verlauf der ersten online Bürgersprechstunde der CDU Hockenheim. „Wir versuchen das Beste daraus zu machen“, so schilderte Antje Fischer-Daniel ihre Eindrücke und Erfahrungen mit der derzeitigen Lage. Die Einschränkungen seien für sie akzeptabel in der Erwartung, dass diese nur vorübergehend sind.

„Auch wir passen uns der Situation an“, so Dagmar Kramberg, die bereits seit der Geburt ihrer Kinder vom Büro daheim arbeitet. Auch ihr fehle der Sport und die sozialen Kontakte, aber sie halte sich mit Spaziergängen mit dem Hund fit. Sorgen habe sie um ihre Eltern und Schwiegermutter, die nicht in Hockenheim wohnen.
Gerade in der Krise Präsenz zeigen, dieses Motto hat sich wohl der Hockenheimer Marketing Verein zu eigen gemacht. Und so konnte HMV-Vorstandsmitglied Christian Kramberg ein ganzes Bündel von Maßnahmen aufzählen. Dazu zählt der Aufruf, auf online Einkäufe zu verzichten und bis zur Wiedereröffnung der Hockenheimer Geschäfte zu warten. Aber auch eine Liste mit mehr als 120 Hockenheimer Unternehmen, die auch in Corona-Zeiten geöffnet haben oder ihre Dienstleitungen anbieten. „Wir wollen zeigen, dass Hockenheim lebt“, so Kramberg.
Ihre Erfahrungen von online Vorlesungen schilderte die Studentin Eileen Riedel, aber auch davon, dass man sich über persönliche Kontakte nun viel mehr freue. Man lerne Dinge zu schätzen, die bisher völlig normal gewesen seien. Dass die Familie für die eigene Oma einkaufen gehe, das sei selbstverständlich.
Seine Erfahrungen als Betriebsleiter der Reilinger Firma Schaumaplast schilderte Thorsten Völlmer. Zum Glück sei die Firma von der Krise weniger betroffen, habe aber dennoch einige Mitarbeiter nachhause schicken müssen. „Das ging von heute auf morgen und fiel uns allen sehr schwer“, so Völlmer. Dennoch freue er sich, dass er jeden Morgen zur Arbeit fahren könne.
Eine Erfahrung, die übrigens auch Aline Bender mit ihm teilt: „Die Fahrt zur Arbeit wird auf einmal zum Erlebnis. Man freut sich, aus den eigenen vier Wänden herauszukommen“. Insgesamt verlaufe ihr Leben nun deutlich entschleunigt, da alle Abendtermine weggefallen seien. Gleichwohl mache sie bei ihren Einkäufen die Erfahrung, dass viele Menschen zutiefst verunsichert scheinen und darüber mache sie sich große Sorgen.
Wie Bender so genießt auch ihr Stadtratskollege Patrick Stypa die sitzungsfreien Abende. „Es ist aber dennoch nicht so, dass ich mich langweile. Im Gegenteil: ich kann nun viele Dinge erledigen, die früher liegengeblieben sind“, so Stypa schmunzelnd. Ähnlich äußerte sich auch Markus Fuchs: „Als Familie haben wir viele Abende nur für uns. Angesichts der derzeitige Krise ist das eine unerwartete, aber schöne Erfahrung“.

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