Zu einer ungewohnten Art, die letzten fünf Jahre Kommunalpolitik zu bewerten, hatte die CDU Hockenheim in ihrer Vorankündigung eingeladen. Und ungewohnt verlief die Veranstaltung, wenngleich ganz anders als von der CDU geplant.

Bei starkem Regen, Wind und eisigen 6 Grad folgten knapp 15 Bürger der Einladung der Christdemokraten und trafen sich am Samstagmorgen mit dem Fahrrad bei der Zehntscheune. CDU-Vorsitzender Markus Fuchs begrüßte die Anwesenden, darunter auch OB-Kandidat Marcus Zeitler, der es nicht nehmen ließ, per Fahrrad zu erscheinen.

Und obwohl alle Teilnehmer bereit waren, der Kälte und Regen zu trotzen, so nahmen sie erfreut den spontanen Vorschlag auf, auf eine zweistündige Radtour zu verzichten und stattdessen Hockenheimer Themen in gemütlicher und warmer Atmosphäre im et cetera in einem „politischen Frühschoppen“ zu besprechen.

Neben Markus Fuchs hatten die amtierenden Stadträte Aline Bender, Christoph Kühnle, Fritz Rösch und Patrick Stypa im Vorfeld kurze Vorträge zu verschiedenen Themen vorbereitet. Diese reichten vom Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt (HÖP), von Kindertagesstätten, den Pflegeheimen, der Unterbringung von Wohnungslosen und der Schulentwicklung bis hin zu Jugendthemen.

Markus Fuchs berichtete über das HÖP, das bereits 2001 im Gemeinderat vorgestellt worden war und dieses Jahr vor der Fertigstellung steht. „Von den 2017 eingeplanten 14 Mio. € übernimmt das Land mit 10,7 Mio. € den größten Anteil“, stellte er dankend fest. Die anfängliche Skepsis in großen Teilen der Bevölkerung sei der Vorfreude auf die Fertigstellung gewichen, fügte Dieter Riedel hinzu.
Christoph Kühnle verwies in diesem Zusammenhang auf das neu geplante innerstädtische Sanierungsgebiet, das viele Entwicklungsmöglichkeiten für eine weitere Innenstadtentwicklung und -belebung biete.

Neben Baumaßnahmen prägten besonders Bürgerinitiativen (BI) die vergangenen 5 Jahre. Das spiegelte sich auch bei den Besuchern wider: Mit Mitgliedern der BIT und der BI „Pro Stadtwald C4“ waren zusammen mit Gemeinderatskandidatin Dagmar Kramberg, die Mitglied der BI Biblis ist, drei Hockenheimer Bürgerinitiativen vertreten. Alle Bürgerinitiativen eint der Wunsch nach mehr Transparenz bei der Entscheidungsfindung im Gemeinderat, einhergehend mit mehr öffentlichen und weniger nicht-öffentlichen Sitzungen. Ein Wunsch, dem sich auch die CDU-Verantwortlichen anschließen können, denn so wird nahezu jeder Tagesordnungspunkt zunächst nicht-öffentlich diskutiert, um dann noch einmal öffentlich behandelt zu werden.

Einen besonderen Raum nahm die derzeitige Situation des Hockenheimer Waldes ein. Stefanie García Laule brachte als Mitglied der BI „Pro Stadtwald C4“ den Christdemokraten ihre Anliegen vor. Wenngleich das Anliegen der BI sich zunächst auf das von der Hockenheimring GmbH genutzte Waldgebiet „C4“ beschränkt, so wurde sehr schnell deutlich, dass der gesamte Zustand des Waldes sehr besorgniserregend ist.
Was andere Kommunen machen, wollte Garcie Laule wissen. Hier bot Gemeinderatskandidatin Monika Wolk an, sich bei der Stadt Walldorf über deren Lösungsansatz zu informieren. Nach einem intensiven Austausch fasste Patrick Stypa eine zielgerichtete Vorgehensweise in drei Schritten zusammen: Zunächst gelte es, einen Überblick über die aktuelle Situation zu erhalten. Dazu soll auch ein vor-Ort-Termin der Christdemokarten am 11. Mai beitragen. Als zweiter Schritt sei eine Liste mit allen möglichen Maßnahmen zu erarbeiten, welche die aktuelle Situation verbessern. „Abschließend müssen wir als politisch Verantwortliche darüber entscheiden, welche Maßnahmen effizient sowie nachhaltig sind und damit auch umgesetzt werde sollen“.
Klar wurde in der Diskussion aber auch, dass hier über alle Parteigrenzen Einigkeit besteht: „Wir alle sind für die Erhaltung des Waldes“, brachte Edeltraut Schöllkopf im Nachgang zum Ausdruck.

Nach gut zwei Stunden sehr reger Diskussion ging die Veranstaltung zu Ende, der alle Teilnehmer nur Positives abgewinnen konnten. Bei wärmenden Getränken konzentrierte man sich völlig auf das, worum es eigentlich ging: Auf den Austausch miteinander.

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