„Absolut beeindruckend“ – lauteten einige der Kommentare einer Besuchergruppe, die das Sonoco-Werk (ehemals Weidenhammer) in Hockenheim besuchen konnten. Gut versteckt am Ende der 1. Industriestraße im Industriegebiet beeindruckt das Werk schon allein aufgrund seiner Größenverhältnisse: Auf 24.000 Quadratmetern produzieren rund 200 Mitarbeiter über 220 Millionen Kombidosen pro Jahr, also Kartondosen mit Verschluss. Die Kundenliste liest sich wie das „who is who“ der Industrie, darunter Nestlé, K

Ende Juli hatte die Schule am Kraichbach (SAK) eine Bildungspartnerschaft unter anderem mit Sonoco gegründet, und dabei hatte Werkleiter Henrik Zeller den anwesenden Kommunalpolitikern eine Unternehmensbesichtigung angeboten. Ein Angebot, das CDU-Fraktionssprecher Markus Fuchs gerne annahm und innerhalb weniger Tage konnte mit der Personalverantwortlichen Lisa Wicher eine Betriebsbesichtigung organisiert werden. Zwanzig Personen konnten daran teilnehmen, darunter auch der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Sturm, Oberbürgermeister Marcus Zeitler, sowie CDU Kreisgeschäftsführerin Birgit Fritz.

CDU Kreisgeschäftsführerin Birgit Fritz (links), OB Marcus Zeitler (2.v.l.), MdL Andreas Sturm (vorne, Mitte). Von Sonoco: Produktionsleiter Patrick Rebmann (sitzend links), Personalverantwortliche Lisa Wicher (mittlere Reihe 3.v.r.), Werkleiter Henrik Zeller (2.v.r. hinten)

Auf ein gutes Betriebsklima wird viel Wert gelegt, wie Henrik Zeller in seiner Einleitung hervorhob: „Unser Vorteil ist, dass wir gerade für die Menschen hier vor Ort einen kurzen Weg zur Arbeit bieten können. Eine niedrige Fluktuationsrate beweist die hohe Zufriedenheit der Mitarbeiter“. Ab Sonntagabend 22 Uhr bis Freitagnachmittag 16 Uhr werde in drei Schichten produziert – eine Wochenendarbeit, wie in vielen produzierenden Werken üblich, entfalle somit.
Die Ausbildung und die Qualifizierung der Mitarbeiter spielen eine große Rolle. Dazu Lisa Wicher: „Wir bieten Plätze für Industriekaufleute, Automatisierungstechniker und Industriemechaniker“. Darüber hinaus werden auch Praktikumsplätze angeboten, beispielsweise für die Schülerinnen und Schüler der achten Klasse der Schule am Kraichbach.
Produktionsleiter Patrick Rebmann übernahm anschließend die Führung durch die Produktionshalle. Dabei werden in zehn Produktionslinien Recyclingpapiere und ein Alupapierverbund als Barriere zu Rohren gewickelt, welche dann in Meter langen Stücken getrennt werden. Diese werden in eigenen Etikettier-Maschinen beklebt und dann in die einzelnen Dosen geschnitten. 200 Dosen werden so Minute für Minute in einer einzigen Produktionslinie erzeugt und das weitgehend automatisiert. Gerade einmal zwischen drei und fünf Mitarbeiter sind je Produktionslinie notwendig – je weniger Mitarbeiter, desto höher ist der Automatisierungsgrad in einer Linie.

Produktionsleiter Patrick Rebmann präsentiert ein Sortiment von Kombidosen. Dabei: MdL Andreas Sturm (4.v.l.), daneben Stadträtin Bärbel Hesping, CDU Kreisgeschäftsführerin Birgit Fritz und OB Marcus Zeitler.

Alle Dosen werden dabei einer strengen und vollständig automatisierten Qualitätskontrolle unterzogen: Die Form und die Farbe sowie der Aufdruck müssen zu 100% den Kundenvorstellungen entsprechen.
Anschließend werden die Dosen, wie von Geisterhand bewegt, von selbstfahrenden Robotern in das Lager transportiert, in dem bis zu vier Tagesproduktionen gelagert werden können. Bis zu 40 LKWs sind Tag für Tag notwendig, um die Verpackungen zu den Kunden zu bringen. Ein Schienentransport scheidet aus, da die wenigsten Kunden einen Schienenanschluss haben.
„Der Trend geht eindeutig weg von Kunststoff hin zu umweltfreundlicheren Verpackungen“, so Rebmann. Entsprechend seien bereits heute alle Dosen aus Recyclingpapier hergestellt. Und über kurz oder lang wird es auch den Salzstreuer „treffen“: heute noch aus Kunststoff, so soll er bald durch ein umweltfreundlicheres Material ersetzt werden.
Die riesigen Dachflächen sind derzeit auch anderweitig ein Thema, nämlich zur Gewinnung von Solarenergie. Über 1 Million Kilowattstunden ließen sich damit Jahr für Jahr erzeugen, wenn es denn die Infrastruktur hergibt – die ersten Gespräche mit den Hockenheimer Stadtwerke laufen bereits.
Sichtlich beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer beim Abschluss der Führung – „einzigartig, und das bei uns in Hockenheim“, fasste Bärbel Hesping ihre Eindrücke zusammen. Auch Thorsten Völlmer, seines Zeichens Betriebsleiter der Firma Schaumaplast, zeigte sich begeistert. Ein großer Applaus und ein Präsent waren der Dank der CDU-Verantwortlichen für die Betriebsbesichtigung.

Information:
1955 wurde die Firma Weidenhammer in der Rennstadt gegründet und hat sich innerhalb weniger Jahrzehnte vom kleinen Familienunternehmen zum Markt- und Technologieführer im Verpackungssegment entwickelt. 2014 wurde die Firma vom US-Unternehmen Sonoco übernommen, das 1899 in South Carolina gegründet wurde. Heute arbeiten rund 23.000 Mitarbeiter im Gesamtkonzern, der allein in Europa mehr als 70 Niederlassungen betreibt. Die Zentrale aller Europa-Kombidosen Aktivitäten befindet sich in Hockenheim.

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