„Alles war für den 16. März 2020 bestens vorbereitet: Ein Kalligraph hatte eine Seite unseres Goldenen Buchs bereits kunstvoll gestaltet, sodass nur noch die Unterschrift von Professor Shieh fehlte“, so Oberbürgermeister Marcus Zeitler. Jhy-Wey Shieh war im März 2020 zum Unternehmensempfang eingeladen worden und sollte sich in diesem Zusammenhang ins Goldene Buch von Hockenheim eintragen. Doch die Pandemie kam auf, der Empfang fand nicht statt und so wartete die letzte freie Seite seit über drei

Auf Einladung des CDU-Bundestagsabgeordneten Olav Gutting kam Prof. Shieh, der inoffiziell die Funktion eines taiwanesischen Botschafters innehat, sich aber aufgrund der Ein-China-Politik der sehr viel größeren Volksrepublik China so offiziell nicht nennen darf, zu Besuch zur CDU Hockenheim. Offiziell leitet Prof. Shieh die Taipeh-Vertretung in Berlin, weil Deutschland keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan unterhält.
1955 in Taiwan geboren, kam Jhy-Wey Shieh durch Zufall zur deutschen Sprache und erlangte 1977 seinen Bachelor an der deutschen Fakultät der Socchow-Universität in Taipeh. Drei Jahre später erhielt er an der Fu-Jen-Universität, ebenfalls in Taipeh, seinen Magister in Germanistik und Neuerer Literaturwissenschaft. Von 1982 bis 1987 promovierte Jhy-Wey Shieh in Germanistik und Neuerer Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und war von 1987 bis 2016 Dozent und Professor an der Abteilung für deutsche Sprache und Kultur an der Soochow-Universität in Taipeh.
Neben seiner lehrenden Tätigkeit war er auch politisch und journalistisch tätig: Von 2003 bis 2005 war er als Kolumnist bei der Liberty Times (Taipeh) tätig. Ab 2005 war er zwei Jahre lang Repräsentant Taiwans in Deutschland, danach war er in Taiwan ein Jahr lang Minister des Regierungsinformationsamtes und Regierungssprecher. Danach moderierte er im taiwanesischen Fernsehen von 2008 bis 2016 eine Talkshow und ist seit 2016 wieder Repräsentant von Taiwan in Deutschland.
„Mit seinem Besuch von Professor Shieh bei uns bot sich die Gelegenheit, die letzte freie Seite des Goldenen Buchs mit einer Unterschrift zu vollenden“, so der CDU-Vorsitzende Patrick Stypa, der sich über den besonderen Gast sehr freute.

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