Stadthallen-Geschäftsführer Rainer Weiglein referiert bei der CDU / Spannungsverhältnis zwischen Verlustreduzierung und öffentlichen Erwartungen

„Was macht eigentlich die Stadthalle Hockenheim?“ Dieser Frage gingen die Hockenheimer Christdemokraten bei ihrer letzten Veranstaltung nach und CDU-Fraktionssprecher Markus Fuchs konnte dazu den Geschäftsführer Rainer Weiglein willkommen heißen. Den über 20 Gästen gab Weiglein einen Überblick über die Aufgaben- und Verantwortungsbereiche der stadteigenen Gesellschaft, die sich als sehr vielfältig erwiesen und zu zahleichen Fragen und Vorschlägen anregten.
„Da ist zum einen die Stadthalle selbst als regional bekannte Veranstaltungslokation mit einer Kapazität von bis 1.250 Personen. Dann gibt es das Restaurant Rondeau und seit kurzem auch die Kleinkunstbühne Pumpwerk“, so der seit 2017 in Hockenheim tätige und in Bammental wohnhafte Weiglein. Der Betrieb umfasst zwölf festangestellte und drei Teilzeitarbeitskräfte, drei Auszubildende und eine Vielzahl an Hilfskräften.
Jedes Jahr veranstaltet die Stadthalle unter der Leitung von Lucy Jung zwischen 40 und 50 eigene Shows. Darüber hinaus wird die Stadthalle für Konzerte, Theater, Ausstellungen, Messen und Firmenevents vermietet.
Der Vorteil der Stadthalle sieht der Geschäftsführer nicht nur im Bekanntheitsgrad und der guten Erreichbarkeit, sondern auch in der Tatsache, dass sich die Stadthalle inklusive Restaurant sehr flexibel einrichten lasse und sich somit für verschiedenste Nutzungsmöglichkeiten eigne. So soll die Stadthalle auch für die schriftlichen Jura-Examensklausuren der Universität Heidelberg genutzt werden.
Die Stadthalle hat aber auch ihren Preis: 670.000 Euro betrug der letztjährige Betriebsverlust, zuzüglich der Gebäudeabschreibungen und Großinvestitionen, die von der Stadt Hockenheim direkt getragen werden. Dennoch sieht der Geschäftsführer positiv in die Zukunft: „Wenn alles gut geht, dann werden wir das Vor-Corona-Ergebnis von 590.000 Euro Verlust unterschreiten. Und das wäre ein riesiger Erfolg“, so Weiglein, der in der Region als bestens vernetzt gilt und unter anderem auch Vorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) im Rhein-Neckar-Kreis ist.
Deutlich wurde in seinen Ausführungen aber auch, dass die Stadthalle in einem stetigen Spannungsfeld zwischen Verlustreduzierung einerseits und den öffentlichen Erwartungen andererseits stehe. So könne das Rondeau mit der derzeitigen Personaldecke nur an fünf Tagen öffnen. „Wenn eine Anfrage vorliegt, dann öffnen wir gerne außer der Reihe. Aber auch wir müssen wirtschaftlich denken und handeln“, so Weiglein. Als Beispiel nannte er das normale Tagesgeschäft des Restaurants: bei zwei Servicekräften und einem Koch und einem Durchschnittsumsatz von zwölf Euro je Gast rechne sich das Restaurant erst ab dem 58. Gast. Und eine solche Belegung werde nur in Ausnahmefällen erreicht.
„Ein typisches Beispiel für dieses Spannungsverhältnis war der Vorschlag des Jugendgemeinderats-kandidaten Mirko Götz, die Stadthalle für Schulveranstaltungen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Der 15-jährige hatte dies bei der Vorstellungsrunde des Jugendgemeinderats vorgestellt und dazu sehr viel positives Feedback aus den Reihen der Schule bekommen. Gerne gehe er gerade den Schulen weit entgegen, aber eine kostenlose Nutzung sei unter den ihm gegebenen Rahmenbedingungen nicht machbar, so Weiglein. Er bot den Schulen seine Zusammenarbeit an, gerade um das Wünschenswerte vom Notwendigen zu unterscheiden.
Die Frage von Simone Trumpf, ob das Stadthallenrestaurant nicht gemütlicher eingerichtet werden könnte, konnte Weiglein zwar grundsätzlich bejahen: „Aber dazu müssten wir das Restaurant sehr viel kleinteiliger gestalten mit der Folge, dass es für Großveranstaltungen – wie beispielsweise für Hochzeiten - nicht mehr ohne Weiteres freigeräumt werden kann.“
Ein Stichwort, das Thorsten Völlmer gerne aufnahm, um über seine sehr positiven Erfahrungen bei einer Hochzeitsfeier im Rondeau zu berichten. „Der Service und das Essen waren klasse, die Kirche war in Laufnähe und Parkplätze waren ausreichend vorhanden – warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute ist so nah? Für uns war das perfekt!“, so Thorsten Völlmer abschließend.

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